Ich löse mich

Veröffentlicht auf von Der Elch

Langsam löse ich mich von meiner Jugend. Viel früher als die meisten. Mein Entscheid, nach Amerika zu gehen ist nun seit längerer Zeit gefällt. Vielleicht bleibe ich nur die notwendigen vier Monate. Vielleicht bleibe ich auch einige Jahre.

 

Ich finde mich im Moment damit ab, aus meiner Band auszutreten. Bis im nächsten Frühling/Sommer bin ich noch dabei. In dieser Zeit werde ich wohl die ersten Konzerte miterleben. Das wird eine spannende Zeit. Von dem her muss ich sagen, schade dass ich gehe, der Zeitpunkt ist schlecht. Trotzdem weiss ich aber, dass mein Entscheid richtig war. Ich bleibe auch weiterhin auf dem Weg, Musiker zu werden. Das heisst für mich Akustische/Elektrische Gitarre und Gesang. Es ist nur total ungewiss, was dann mit mir musikalisch passiert. Werde ich alleine Lieder schreiben und etwas aufnehmen? Werde ich in einer Indie Band spielen? Oder werde ich beim Metal bleiben? Die Zeit wird es zeigen. 

Mein Glück ist, dass ich mich vom Musikstil her sehr geöffnet habe. Es geht mir darum, Spass zu haben beim Musizieren. Der Stil ist zweitrangig geworden. 

 

Wie gesagt, langsam löse ich mich. Ein Ersatz für mich ist bereits gefunden, das ist ein seltsames Gefühl. In einer Beste-Freunde-Band fühlt man sich so unersetzbar. Die ganze Band wird bald total umstrukturiert, vielleicht löst sie sich sogar auf. Der Drummer verträgt den Gitarristen nicht - ich war immer der, der Ruhe in die Runde brachte. Vorerst geht's aber weiter. Wir lernen noch ein zusätzliches Lied und versuchen im Dezember konzertreif zu sein. Bis ich gehe bleibt die Band noch am Leben.

 

Etwas besorgt bin ich auch um meine kleine Schwester. Sie hat es nicht leicht in der Schule und ich war für sie als grosser Bruder immer sehr wichtig. Auch hier ist klar, dass meine "Funktion" durch andere ersetzt werden wird. Trotzdem habe ich das Gefühl, sie würde mich sehr brauchen... aber naja. Ich muss nun etwas egoistisch sein und meinen Wünschen folgen. Und diese Wünsche führen mich weit weg, das lässt sich nicht ändern.

 

Ich bin andererseits ja sehr froh, dass ich mein Leben immer mehr selbst bestimme. Nicht mehr lange, dann bin ich ganz auf mich gestellt. Es passiert was, mein Leben wird spannend. Ich denke, mir würde es langweilig werden, wenn ich hier studieren würde. Auch wenn ich zurück in die Schweiz käme nach vier Monaten (die Zeit die ich benötige fürs Fliegen), würde mein Leben hier völlig anders aussehen. Snowboardlehrer, Skydive-Absetzpilot, Windsurflehrer, Zivildienst... was auch immer. 

 

Ja, es tut sich was. =) Ich löse mich von den "normalen" Strukturen. Mein Leben wird spontan, ungeplant, spannend und hoffentlich auch musikalisch. : )

 


Veröffentlicht in Gedanken und Erkenntnisse

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